Fußballzitate ohne Medienschulung – Dritter Teil

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Was waren das noch für Zeiten, als Fluppen-Mario noch die Tasche schmiss und „Redhead“ Sammer auf die Reporter losging. Ein Blick zurück in die Zeiten, als noch nicht jeder Profi mediengeschult war.

Früher war das alles  noch nicht so verbissen. Bundesliga-Trainer durften auf der Bank noch fröhlich während des Spiels quarzen und sich gegenseitig saftig beleidigen, ohne dass sie gleich per Richtmikrofon an die Öffentlichkeit überführt wurden. Im Gegenteil. Wenn ein Trainer nicht mal ordentlich austeilte, galt er eher als Sonderling.

Als solcher war Udo Lattek daher ganz und gar nicht zu bezeichnen. Nicht selten äußerte er sich wenig sensibel über gegnerische Teams, Trainer oder auch mal das Schiedsrichtergespann: „Der Ahlenfelder nimmt die Gründe für seine Pfeiferei wohl mit ins Grab.

Der arme Wolf-Dieter Ahlenfelder. Mit dem FC Bayern hatte er es grundsätzlich nicht leicht. Während einer Partie stand er sich einmal mit Paul Breitner Nase an Nase. Breitner schrie ihn ungeniert an: „Ahlenfelder, du pfeifst wie ein Arsch!“ Ahlenfelders robuste Antwort: „Und du spielst wie ein Arsch!

Und überhaupt, die Bayern. Als Uns Uli Hoeneß noch so richtig poltern durfte, rauschte es noch herrlich laut im deutschen Blätterwald. Über den Europapokalgegner SSC Neapel äußerte sich der Bayern-Manager gewohnt wohlwollend: „Bis auf Maradona gibt es da nur lauter Blinde.“ Gut, so kann man das auch sehen.

Überhaupt schien Hoeneß außerhalb der Münchner Stadtgrenzen nur sehr wenige Mannschaften von Qualität zu vermuten: „Ich freue mich riesig, wenn wir einmal auf eine Mannschaft treffen, die selber Fußball spielt.“ Sie hatten es aber auch wirklich nicht leicht, die Bayern.

Und auch „Potato Fritz“ Paul Breitner kam nicht umhin, seinen Senf regelmäßig zum Besten zu geben. Hier hatte er sich zur Abwechslung mal auf den DFB eingeschossen: „Bevor etwas geändert wird, wird ein Gremium gegründet. Das Gremium muss ein neues Gremium gründen, dieses Gremium einen Unterausschuss. Dann verläuft die Sache endlich im Sand – und jeder ist glücklich.

 

Und um die Sache rund zu machen, gibt es zum Abschluss unseres dritten Teils noch ein Schmankerl des berühmtesten aller Bayern, vom Kaiser Franz himself: „Der Deutsche muss arbeiten und nochmals arbeiten. Denn wir werden nicht jeden Tag von der Sonne aufgeladen wie die Südländer.

Besser hätten wir es auch nicht sagen können. Das perfekte Schlusswort.

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