Panenka-SOMMERKINO: „66/67 – Fairplay war gestern“

Avatar von Björn Leffler

Gern wollen wir euch noch ein cineastisches Vergnügen für den heutigen Abend darbieten, bevor spätestens ab morgen wieder der Sport und insbesondere der aktive Fußball im Mittelpunkt des Interesses stehen wird. Während morgen abend die Hertha bei Bröndby um den Einzug in nächste Quali-Runde zur kommenden Europa-League antritt, wird die deutsche Olympiaauswahl fußballerisch sich gegen Mexiko versuchen müssen und gleichsam einen Vorgeschmack liefern auf die olympischen Spiele von Rio de Janeiro. Schon vor offiziellem Beginn der Wettkämpfe werden erste Spiele ausgetragen, da der Zeitrahmen der Spiele sprengt. Für Hertha als auch für die Olympioniken gilt daher volle Konzentration auf Spiele, die für den weiteren Verlauf unmittelbar entscheidend sind, und dennoch in der öffentlichen Wahrnehmung kaum thematisiert werden. Nur zu schnell könnte ein „Dabei sein ist alles“ in ein ernüchterndes Erlebnis umgewandelt werden, wenn nicht von Beginn an der notwendige Enthusiasmus ins Spiel getragen wird.

Der olympische Gedanke des respektvollen und weltoffenen Sportsgeists spielt beim Spielfilm „66/67 – FairPlay war gestern“ nur eine untergeordnete Rolle. Der Spielfilm, der 2009 in deutschen Kinos zu sehen war, thematisiert eine Gruppe Braunschweiger Fußballfans im Realitätsabgleich zwischen Stadion, Fankultur und individuellen Herausforderungen. Die sportliche Drucksituation für den Verein im Mai 2008 dient als Rahmenhandlung für die Darstellung einer gewaltbereiten Fangruppierung, die nur schwerlich ihr Privatleben mit dem Fußball unter einen Hut bringen können und entsprechend gereizt durch die Straßen pilgern. Der Film von Carsten Ludwig und Jan-Christoph Glaser gewann das Goldene Auge als bester Film des Züricher Filmfestivals 2009 und wurde für den Grimme-Preis 2012 nominiert. Der Titel „66/67“ referiert auf den bisher einzigen Meistertitel der Eintracht aus Brauschweig – ein Sehnsuchtsort der in der schnöden Drittklassigkeit offenbar für Frustration sorgt. Im Film trägt die Kneipe eines der Freunde diesen Namen, die als Treffpunkt der Szene fungiert und vor der Schließung steht. Film ab und Sport frei!

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