Stadionneubau in Berlin – Weltweite Vorbilder

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Hertha BSC möchte gern ein neues Stadion bauen, um national konkurrenzfähiger zu werden (wir kommentierten das und stellten ein Umbau-Konzept dar). Wie sollte ein solcher Neubau aber überhaupt aussehen? Und wie um Himmels willen nicht?

Unsere kurze Serie zum Thema „Stadionneubau in Berlin“ beschäftigte sich am Montag mit dem Thema „Nationale Vorbilder“ und schaute gestern auf fünf europäische Stadien, die als Schablone für einen Neubau dienen könnten.

In der Zwischenzeit hat man auch in den Berliner Medien das Thema Stadion-Umbau entdeckt – vermutlich haben wir mehr Leser, als wir dachten 😉

bild_berlinQuelle: BILD Berlin/Brandenburg, 7.4.2016

Derweil wagen wir heute den Blick über die Grenzen des alten Kontinents hinaus und schauen auf Arenen in aller Welt.

von Björn Leffler

Teil 3 – Vorbilder in aller Welt

Im dritten Teil unserer Serie werfen wir den Blick also auf die Stadien in aller Welt und präsentieren fünf Arenen auf unterschiedlichen Kontinenten, die in den Planungen für einen Stadion-Neubau als Inspirations- und Ideenquelle genutzt werden könnten.

Toyota Stadium, Toyota (Japan)

Kapazität: 45.000 Plätze

Das Toyota-Stadium in der japanischen Stadt Toyota ist ein 45.000 Zuschauer fassendes, reines Fußballstadion mit einer spektakulären und anspruchsvollen Architektur. Das Dach lässt sich in einer Art Falttechnik über dem Spielfeld komplett schließen.

Die Dachkonstruktion ist gleichzeitig elegant geschwungen, die Tribünen sind steil aufragend. Ein spannendes Stadion, welches dennoch nicht überdimensioniert daherkommt, was Hertha BSC sicher entgegenkäme.

Estadio Nacional de Brasilia, (Brasilien)

Kapzität: 70.064 Plätze

Die Kapazität von rund 70.000 Plätzen ist für die Berliner Planungen natürlich etwas überdimensioniert, da sollte etwas zurückhaltender geplant werden. Davon unabhängig ist das Stadion in Brasiliens Hauptstadt Brasilia äußerlich eine Arena, die dem ovalen Rund des Olympiastadions baulich nicht unähnlich ist, sich im Innenraum jedoch als reine Fußballarena mit steil aufragenden, kompakten Tribünen präsentiert.

Während der WM 2014 gehörte das Stadion zu den ansprechendsten und stimmungsvollsten Arenen, ein schönes Vorbild für einen möglichen Neubau oder eine bauliche Veränderung des Olympiastadions. Einzig der Rasen könnten unter dem sehr eng gefassten Dach leiden.

New Soldier Field, Chicago (USA)

Kapazität: 61.500 Plätze

Dieses bereits 1924 erbaute und von 2002-2003 umgebaute Footballstadion ist eines der wenigen „kleineren“ nordamerikanischen Stadien, wo normalerweise mit gigantischen, weitläufigen Arenen geprotzt und geklotzt wird.

Das New Soldier Field verfügt über vier Tribünenseiten, die architektonisch unterschiedlich gestaltet sind. Hintern den Toren erheben sich zwei Ränge, auf den Geraden drei Ränge. Das Stadion ist eine modern konzipierte, architektonische Augenweide und überzeugt vor allem durch seine Enge und Kompaktheit. Für eine Realisierung in Berlin wäre natürlich noch ein Dach vonnöten, was beim Stadionbau in den U.S.A. häufig als nicht unbedingt notwendig betrachtet wird.

Ellis Park Stadium, Johannesburg (Südafrika)

Kapazität: 62.567 Plätze

Das Ellis Park Stadium in Johannesburg, das zur WM 2010 runderneuert und modernisiert wurde, ist eine rudimentäre, aber atmosphärische Variante. Das Stadion ist schlicht und kompakt, mit vier doppelrangigen Tribünen auf beiden Seiten, die dicht an das Spielfeld herangezogen sind.

Da das Stadion über wenig  architektonischen Schnickschnack verfügt, wäre es sicher eine der günstiger umzustetzenden Varianten. Bei dieser Variante wäre ein Umbau des Olympiastadions natürlich kein Thema. Business Seats und Logen wären hier allerdings umfangreicher zu planen als beim „Original“.

Suncorp Stadium, Brisbane (Australien)

Kapazität: 52.500 Plätze

In Brisbane steht diese architektonisch ansprechende und recht ungewöhnliche Arena, die auf ihr Fassungsvermögen von etwas über 50.000 Zuschauer mit drei Rängen auf allen Seiten kommt.

Die Ränge sind baulich so konzipiert, dass das Stadion zu einem späteren Zeitpunkt auf eine größere Kapazität erweitert werden könnte. Dies wäre sicherlich auch für Hertha BSC eine denkbare Option, denn die Auswahl der perfekten Kapazität könnte sich noch als schwierig erweisen und wäre dann hiermit flexibel veränderbar. Das Stadion ist von außen sachlich-modern gestaltet und weist wenige architektonische Highlights auf, was für eine finanzierbare Lösung sprechen dürfte.

Im nächsten und vierten Teil unserer Reihe beschäftigen wir uns mit Stadien, die keinesfalls als Vorbild für einen Neubau in Berlin dienen sollten. Entsprechende Beispiele gibt es allein in Deutschland nämlich auch zu Hauf.

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